warum unser Ego uns daran hindern kann erfolgreich zu sein

Warum unser Ego uns daran hindern kann erfolgreich zu sein?

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Welche Menschen in Ihrem Umfeld fallen Ihnen spontan ein, die ein sehr dominantes Auftreten haben? Diese Personen stellen sich gerne (oder permanent) in den Mittelpunkt und sie akzeptieren selten andere Meinungen. In diesem Zusammenhang gibt es seit einigen Jahren – u. a. deutlich sichtbar geworden, während der Corona-Pandemie – einen starken Anstieg von „Hatespeech“ und Aggressionen, sowohl im physischen Gespräch als auch Online. Unterschiedliche Ansichten oder Meinungen können nicht mehr in einem normalen Gespräch ausgetauscht werden. Es gilt das Recht des (vermeintlich?) Stärkeren: Wer nicht für mich ist, ist gegen mich! Warum das eigene Ego uns daran hindern kann, wirklich erfolgreich zu sein und ggf. gutgemeinte Ziele bzw. Vorhaben nicht erreicht werden, erfahren Sie hier …

Vernünftige Gründe?

Die Gründe für dieses Verhalten können vielfältig sein. Von einem sehr dominanten Charakter bis hin zum Überspielen bzw. kompensieren einer Unsicherheit bzw. eines mangelnden Selbstbewusstseins, nach dem Motto: Angriff ist die beste Verteidigung. Eines bleibt jedoch immer erkennbar, das Ego dieser Menschen übernimmt in diesen Situationen die Führung. Die Herausforderung in der Kommunikation bzw. im Umgang mit diesen Menschen: Das eigene Ego hat nichts mit „Vernunft“ zu tun, sondern ist quasi zu 100 % emotional. Damit ist es eben sehr herausfordernd, hier mit einem Austausch von normalen Argumenten zu einem Konsens bzw. zu einem gewinnbringenden Ergebnis zu kommen.

Zynismus, Druck und Lautstärke – Anzeichen für ein »über dominantes« Ego

Ich hatte auch schon einige Situationen, bei denen es auch mir schwergefallen ist, ruhig zu bleiben. Es gab einen Geschäftsführer, der ausschließlich mit Angst und Druck „geführt“ hat und kaum zu einer „normalen“ Konversation fähig war. Die Inhalte bzw. Formulierungen waren meist zynisch oder ironisch und er versuchte seine Gesprächspartner immer anzugreifen bzw. zu verunsichern.
Sie können sich sicherlich vorstellen, dass es in diesem Unternehmen keine gute Unternehmenskultur bzw. Kommunikationskultur gegeben hat. Glückliche Mitarbeiter:innen oder Kollegen:innen = Fehlanzeige!

Eines meiner persönlichen negativen „Höhepunkte“ war ein Verkaufsgespräch zwischen einem Geschäftsführer/Inhaber mit einem potenziellen Kunden. Der Geschäftsführer unterbrach permanent die Ausführungen des Kunden. Wenn dieser doch mal versuchte, seine Ansichten darzulegen, wurden die Unterbrechungen einfach mit mehr Lautstärke und „Energie“ durchgeführt. Er gab dem Kunden immer wieder das Gefühl, dass dieser keine Ahnung vom Geschäft hätte und nur er „wüsste“ wie es wirklich funktioniert.

Offen gesprochen, ich war ziemlich „geschockt“ über diesen Gesprächsverlauf. Ich bin selber seit rund 30 Jahren im direkten bzw. indirekten Vertrieb tätig – davon über 20 Jahre als Manager. Ich dachte, ich hätte schon so ziemlich alles erlebt – aber das war auch für mich eine vollkommen neue Erfahrung. Was meinen Sie, wie das Ergebnis für dieses „Verkaufsgespräch“ gewesen war … Es gab kein Ergebnis! Was der potenzielle Kunde ab diesem Zeitpunkt über den Inhaber und über das Unternehmen im Allgemeinen dachte, bleibt ein Geheimnis – es wird wohl nicht besonders positiv gewesen sein …

Situationen erkennen und bewusst wahrnehmen

Gibt es bei Ihnen persönlich Situationen, wo Sie besonders „gereizt“ werden. Wo Sie das Gefühl haben, jetzt unbedingt und mit aller Macht Ihre Meinung durchsetzen zu müssen? Lassen Sie es dann einfach geschehen? Falls ja, haben Sie damit wirklich gute Erfahrungen gemacht?

Achten Sie ab jetzt auf folgende oder ähnliche Anzeichen in Gesprächen oder Meetings:

  • Ihr Herz beginnt schneller zu schlagen
  • Wiederholung der gleichen Argumente, um sie damit „wahrer“ zu machen
  • Permanente Unterbrechung Ihres Gesprächspartners = kein aktives Zuhören.
  • Sie nehmen Ihre(n) Gesprächspartner nicht mehr ernst – antworten mit Zynismus auf die Argumente

Der erste und wichtigste Schritt – nehmen Sie diese Reaktionen bewusst wahr. Nur damit haben Sie die Grundlage, um Ihre Muster aus der Vergangenheit zu durchbrechen. Machen Sie am besten an dieser Stelle eine kurze Pause für das Gespräch oder das Meeting. Stellen Sie sich jetzt die Frage: Was ist konkret der Auslöser, der „Trigger“, warum Sie gerade so reagieren? Die Person(en), die Argumente oder sind Sie vielleicht aus einem ganz anderen Grund gerade verärgert und lassen es jetzt an „falscher“ Stelle raus?

Muster durchbrechen

Sobald das Gespräch/Meeting fortgesetzt werden soll und die Möglichkeit besteht, machen Sie z. B. einen „Walk & Talk“ außerhalb des Gebäudes (wenn das Wetter passt) oder suchen Sie sich innerhalb des Gebäudes einen anderen Platz. Der Wechsel der Location hat übrigens auch gleich den Vorteil eines „Perspektivenwechsels“ = Ihr Gehirn und das Ihres Gesprächspartners nehmen automatisch eine neue Sichtweise (Perspektive) wahr, dies ist sehr hilfreich für einen neuen und konstruktiven Lösungsansatz. Probieren Sie es doch ab jetzt einfach mal aus.

Mehr zu diesem Thema lesen Sie auch in meinem Buch.

An dieser Stelle empfehle ich auch den Linc Personality Profiler – kurz LPP. Sie erhalten mit dem LPP eine ausführliche Beschreibung zu Ihren Charaktereigenschaften, Ihren Motiven und Kompetenzen. Dabei werden zusammenhängend auch Ihre Kommunikation, Ihr Führungsverhalten und Ihr Arbeitsstil beschrieben. Der LPP ist somit eine sehr wertvolle Unterstützung, dass Sie sich selbst besser „kennenlernen“ und Sie wissen dann, an welchen Potenzialen Sie arbeiten können.

Teilen Sie mir doch Ihre Erfahrungen dazu mit – ich freue mich auf ein Feedback.

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