Mir ist bewusst, dass dieses Thema sehr herausfordernd ist. Verantwortung übernehmen und dabei auch (immer?) eine positive Wahrnehmung im Umfeld erzeugen? Sei es nun im Beruf, d. h. als UnternehmerIn, Führungskraft oder vielleicht auch bei der Entscheidung für Ihren nächsten beruflichen Schritt. Oder auch im privaten Kontext, z. B. als Eltern, Geschwister, im Freundes- und Bekanntenkreis oder ganz einfach (bzw. am wichtigsten) für Ihr Leben. Wir haben immer wieder eine Herausforderung. Wir müssen unmittelbar Verantwortung übernehmen – aber dafür ist auch vorher eine Entscheidung notwendig. Wie Sie mit mehr Verantwortung auch eine positive Wahrnehmung erreichen, erfahren Sie hier!
Verantwortung bedeutet auch eine Entscheidung
Ich habe das Gefühl, dass es uns zunehmend schwerer fällt, Verantwortung zu übernehmen und damit verbunden Entscheidungen zu treffen und weiterhin klar zu kommunizieren. Warum? Weil wir möglicherweise eine „falsche“ Entscheidung treffen und uns damit ggf. „angreifbar“ machen? Wir glauben, damit eine mögliche negative Wahrnehmung unserer Person von außen, abzuwenden. Entspricht das auch der Realität? Ich verwende dafür jetzt ein sehr bekanntes Beispiel aus der Politik. Leider geben uns unsere PolitikerInnen – aber auch führende ManagerInnen aus der Privatwirtschaft oder Menschen in unserem direkten Umfeld – immer wieder negative Beispiele dazu.
„Vorbilder“ – nicht immer
Sie erinnern sich sicherlich noch an das sog. „Mautdebakel“ und in diesem Zusammenhang an Andreas Scheuer, dem damaligen Bundesminister für Verkehr und digitale Infrastruktur. Kurz zusammengefasst: Er schloss damals mit dem vorgesehenen Mautbetreiber (=privatwirtschaftliche Unternehmen) einen Vertrag, obwohl „unser“ geplantes Mautsystem noch nicht rechtssicher gewesen ist. Schließlich untersagte der Europäische Gerichtshof das geplante Mautsystem und aus dem geschlossenen Vertrag mit dem Mautbetreiber entstanden horrende Schadensersatzforderungen (mehrere 100 Mio. €) zulasten der Bundesrepublik und damit bedauerlicherweise auch für Sie und mich.
Sehr wahrscheinlich waren Sie (genauso wenig wie ich) damals bei diesen Vertragsverhandlungen anwesend. Dennoch war für nahezu allen von uns klar, die Verantwortung für dieses Debakel trägt letztlich der zuständige Bundesminister.
Hat es ihm in irgendeiner Form genutzt, dass er diese Verantwortung quasi bis heute bestreitet bzw. ablehnt? Zumindest ich kenne in meinem Umfeld niemanden, der ein positives Fazit aus dieser Geschichte zieht bzw. den ehemaligen Verkehrsminister damit positiv in Verbindung bringt.
Perspektivenwechsel – was wäre, wenn …
Drehen wir dieses Verhalten jetzt hypothetisch um. Herr Scheuer hätte sich nach dem Urteil des Europäischen Gerichtshofs, der Verantwortung gestellt. Er hätte zugegeben, dass er einen großen Fehler gemacht hat. Ggf. wäre er sogar von seinem Amt zurückgetreten – zumindest hätte er diesen Rücktritt ernsthaft anbieten können. Diese Option war für ihn in der Realität jedoch leider niemals ein Thema …
Was wäre mit seinem Ansehen, seiner Reputation passiert? Wie würden Sie heute über ihn denken? Sehr wahrscheinlich hätten wir uns alle geärgert. Wir hätten sicherlich den Kopf geschüttelt und uns gewundert, wie ein Minister mit seiner Verantwortung so eine Vorgehensweise bei den Vertragsverhandlungen, eingeht. Aber sehr wahrscheinlich ist auch, dass Herr Scheuer doch bei vielen Menschen zumindest noch einen grundsätzlichen Respekt erfahren hätte. Fehler machen wir alle. Die Frage und damit die Entscheidung, die in diesem Zusammenhang jeder treffen muss, stehen wir dazu und übernehmen wir auch die Verantwortung dafür? Was meinen Sie?
Helden sind mutig und werden gefeiert
An welche Helden-Geschichte erinnern Sie sich spontan und mit welchen Eigenschaften verbinden Sie dabei Ihre(n) ProtagonistIn? Mutig, verantwortungsvoll, zielstrebig? Auch wenn diese(r) vielleicht erstmal an der einen oder anderen Stelle „gescheitert“ ist? Haben Sie Ihre(n) HeldIn dabei auch in Erinnerung, wie er/sie sich „wegduckt“? Für einen vermeintlichen Misserfolg anderen die Schuld gibt? Wahrscheinlich nicht. Warum gefallen uns diese Geschichten so gut? Weil wir diese Eigenschaften in der Realität immer weniger vorfinden …
Seien Sie doch ab jetzt wieder mutiger! Übernehmen Sie wieder die Helden-Rolle und treffen Sie Entscheidungen für Ihr Leben, gleich ob es sich dabei aus dem beruflichen oder privaten Kontext handelt. Mit dem magischen Quadrat können auch Sie ab jetzt eine Helden-Rolle übernehmen.
Werden Sie Fehler machen – sehr wahrscheinlich. Aber wenn Sie die Verantwortung dafür übernehmen, werden Sie daran wachsen und bei der nächsten Entscheidung sehr wahrscheinlich ein besseres Ergebnis erzielen. Sie werden sich besser fühlen und von Anderen sicherlich mehr Respekt erfahren und positiv wahrgenommen. Damit haben Sie auch die Chance, für Andere ein echtes Vorbild zu sein. Dafür lohnt es sich doch …
Ich freue mich auf Ihr Feedback.